10. Feb 2014
Takte, die jeder kennt: zwei Flöten liefern sich ein Wettrennen, dahinter steuert die Harfe sachte Tupfer hinzu, die Violinen und Celli stürzen mit in die an- und abschwellenden Arpeggien, ehe dann alles in eine der berühmtesten Melodien der Musikgeschichte mündet. Smetanas “Moldau” aus dem Tongedichtzyklus “Ma vlast” eröffnet unsere Winterkonzerte 2013/14 und auch der Rest des Programms steht diesmal ganz im Zeichen Tschechiens.
Die Reise entlang der Moldau endet in schwelgerischem Dur, aber wir springen im Anschluss direkt ins 20. Jahrhundert und erkunden mit Martinus “Rhapsody-Concerto” für Viola und Orchester komplexere Klanglandschaften. Hier ist die Rhythmik plötzlich vertrackter, die Melodik subtiler und jeder grandiose, schamlos spätromantische Ausbruch wird rasch unterlaufen. Unser exzellenter Solist Cornelius Mayer navigiert die virtuosen Momente dieses Konzerts brillant und demonstriert in den Pathos-geladenen Legati den ganz eigenen Charakter der Bratsche. Die randvolle Aula des Maria-Ward-Gymnasiums ist in beiden Situationen hin und weg.
In der Pause serviert unser Helferteam, ganz MiO-typisch, tschechische Snacks. Dann die zweite Hälfte: wir machen uns an Dvoraks achte Symphonie. Hier steckt alles drin, was Dvoraks Opus zu bieten hat. Unheimlich eingängiges Material, gewohnt raffinierte Instrumentation, opernhaft dramatische Momente im langsamen Satz und ein explosives Finale, in dem sich vor allem unsere Blechbläser austoben.
Wir danken allen, die dieses Konzertdoppelpack wieder möglich gemacht haben, und freuen uns schon jetzt auf den Sommer. So viel darf schon verraten werden: es wartet das HEiMSPiEL mit Brahms und aufregender neuer Musik aus Deutschland.